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Die Natur wirken lassen: Neues vom Permakultur-Projekt in Burundi

Foto: AgrarKontakte International (AKI) e.V.

Am 14. September fand der Auftaktworkshop zum Projekt „Aufbau eines Agrarsozialen Bildungs- und Trainingscenters in Gitega, Burundi“ statt. Wie so oft in diesen Zeiten ging Corona auch nicht spurlos an dem Projektstart vorbei: Das Kennenlernen aller beteiligten Projektpartner fand deshalb online statt.

Aus politischen Gründen ist die deutsche Entwicklungsarbeit in dem von Armut geplagten Land in Ostafrika in den vergangenen Jahren fast vollständig zum Erliegen gekommen. Dennoch hält das Land Baden-Württemberg an seiner jahrzehntelangen Partnerschaft fest. Das Projekt wird vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) finanziert und läuft bis Dezember 2021.In diesem Zeitraum wird ein 5 Hektar großes Areal nahe der Hauptstadt Gitega schrittweise in ein agrarökologisches und soziales Bildungszentrum mit Lehrgarten umgebaut.

Die Planung und Umgestaltung des Areals orientiert sich an den ethischen und gestalterischen Grundsätzen der Permakultur, einer alternativen und nachhaltigen Form der Landwirtschaft. Die Projektfläche wird auf Grundlage eines Permakultur-Designs gestaltet, das auf einem gemeinschaftlich ausgearbeiteten Kartenmodel grafisch festgehalten wird. Dieser wesentliche Schritt gilt als Blaupause und Orientierung für die kommenden Arbeitsschritte und soll so den Projekterfolg von Beginn an sicherstellen.

Projektpartner Pater Walter Stärk, selbst gebürtig aus der Landeshauptstadt Stuttgart, lebt seit Jahrzehnten in Burundi und konnte als Missionar bereits viel vor Ort bewirken. Im Rahmen dieses Projektes fungiert er, aufgrund seiner Erfahrungen mit den beiden Kulturen, als Brücke zwischen Baden-Württemberg und dem ostafrikanischen Burundi. Weiterhin konnte AKI zwei erfahrene Experten im Bereich der tropischen Permakultur gewinnen, von denen einer aus Burundi und der andere aus dem benachbarten Kongo stammen. Zwar bringt AKI mit den Projektverantwortlichen Markus Roßkopf und Julia Fendel Erfahrung in der Permakultur mit, jedoch sind die örtlichen Gegebenheiten im tropischen Burundi bezüglich Klima, Boden und Ökologie deutlich anders als in Mitteleuropa. Aufgrund der derzeitigen Reisebeschränkungen ist eine Besichtigung und Zusammenarbeit vor Ort für AKI nicht möglich. Daher werden verschiedene Online-Tools genutzt, um die notwendigen Aufgaben mit den örtlichen Projektpartner umzusetzen. Zentraler Bestandteil ist dabei der zweiwöchentliche Jour Fixe.

Im Frühjahr 2022 werden die zukünftigen Projektträger in einem zweiwöchigen Kurs (Permaculture Design Course) mit den Prinzipien und Methoden der alternativen Landwirtschaftsform vertraut gemacht und darin unterrichtet. Neben Landwirten sollen zukünftig auch lokale Schüler sowie im Sinne der Inklusion marginalisierte Gruppen, wie verwaiste Kinder und verwitwete Frauen, einbezogen werden.

Nach Projektende wird das agrarsoziale Aus- und Weiterbildungszentrum durch die christliche Gemeinschaft „Camelius“ und der Primär- und Oberschule „St. Kizito“ weitergetragen. Bis dahin wird durch die AKI-Projektkoordination das Areal samt landwirtschaftlicher Flächen entsprechend den ökologischen Gegebenheiten und der lokalen Bedürfnisse umgebaut sowie die organisatorische Infrastruktur für ein tragfähiges Nutzungs- und Verwaltungskonzept aufgebaut.

Unterstützer gesucht

AKI und seine Projektpartner sind auf finanzielle Unterstützung durch Dritte angewiesen und jederzeit dankbar. Alle Spendenmittel fließen zu 100% in das Projekt. Für ein anstehendes Schüler-Camp müssen in den kommenden Wochen Schaufeln, Hacken und Co. angeschafft werden. Ihre Unterstützung würde uns, unsere Projektpartner in Burundi und die betroffenen Schüler sehr freuen!