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Abschlussveranstaltung des Transitional Agriculture Projektes

Foto: AgrarKontakte International (AKI) e.V.

Vom 02. bis 06. Juni 2022 fand die Abschlussveranstaltung des Transitional Agriculture Projektes in Neckarsulm, Deutschland, statt. Dies war die erste Präsenz-Veranstaltung im Rahmen des Projekts, nachdem die Seminare zuvor seit dem Jahr 2020 aufgrund von Corona nur digital stattfinden konnten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ghana, Simbabwe, Malawi, Ruanda und Deutschland reisten am 02. Juni 2022 nach Neckarsulm und wurden dort vom Begrüßungskomitee, bestehend aus der AKI-Projektleiterin Frau Julia Fendel und AKIs Projektassistentin Frau Nane Hummel sowie der Programmanagerin der Andreas Hermes Akademie Frau Dr. Anoush Ficiyan, herzlich empfangen. Beim Abendessen im Hotel wurden die Gruppe von Frau Nicole Bolomey, Geschäftsleiterin international der Andreas Hermes Akademie, begrüßt und hatten zum ersten Mal die Gelegenheit, sich vor Ort auch physisch auszutauschen und kennenzulernen.

Am 3. Juni wurde die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) als Exkursionsziel gewählt, bei dem die Teilnehmenden unter der hervorragenden Führung von Herrn Hardy Mann von der BESH wertvolle Einblicke in den ökologischen Landbau und seine Wertschöpfungsketten erhielten. Nach einer Präsentation der Erzeugergemeinschaft über deren Organisationsstrukturen und Vermarktungskonzepte wurde ein BESH-Mitglied, ein sehr innovativer Rindermast mit Weidehaltung in Crailsheim vom Betriebsleiter Herrn Bernd Ehrmann vorgestellt. Zudem erfuhr die Gruppe bei einer Führung der BESH Bio-Gewürzmanufaktur Sonnenhof mehr über die Entwicklung von Bio-Gewürzen und Gewürzmischungen für regionale Fleisch- und Wurstspezialitäten sowie über den fairen und partnerschaftlichen Anbau von Gewürzen am Beispiel des BESH-Projekts mit Indien und Sansibar. Anschließend wurde ein weiteres BESH-Mitglied, ein Schweinemastbetrieb in Jungholzhausen besucht, welcher ebenfalls zu dem Höhepunkt der Exkursion gehörte. Im Fachgespräch mit der Betriebsleiterin Frau Marion Walter konnten die Teilnehmenden Wissenswertes über die ökologische Schweinehaltung und deren Produkte erfahren.  Nachdem die Gruppe die „Schwäbisch-Hällischen“ Weideschweine besucht hatte, die im angrenzenden Wald gehalten werden, wurde der große neue innovative Schweinestall besichtigt. Am Ende der Exkursion waren die Teilnehmenden voller neuer Ideen und Anregungen, wie eine erfolgreiche landwirtschaftliche Organisation mit Fokus auf Vermarktungskonzepte entlang der Wertschöpfungskette gelingen kann. 

Am 4. und 5. Juni fand ein 1,5-tägige Workshop zum Thema Generationswechsel und Nachfolge in einer nationalen Bauernorganisation statt. Dieser wurde von Frau Dr. Maria Gerster-Bentaya, die das Projekt von Anfang an begleitet hat, und Herrn David Bermudez moderiert. In größeren Diskussionsrunden sowie in gemischter, aber auch länderspezifischer Gruppenarbeit wurden die eigenen Erfahrungen mit Erfolgsgeschichten und Herausforderungen lebhaft diskutiert und mit den anderen Teilnehmenden ausgetauscht. Außerdem hatten die Teilnehmenden Raum und Zeit, sich auf die Mitgliederversammlung der World Farmers‘ Organisation (WFO) in Budapest vorzubereiten, zu der sie im Anschluss an den Workshop in Deutschland reisen sollten. In einer anonymen Umfrage am Ende des Workshops wurde deutlich, dass diese 1,5 Tage Face-to-Face-Workshop die Teilnehmenden sehr positiv bewegt hat und dass der Austausch mit den anderen Teilnehmenden aus anderen Ländern, der nach 2,5 Jahren Projektlaufzeit erstmals nicht digital, sondern persönlich stattfinden konnte, sehr fruchtbar war. So entstanden gerade auch zum Thema Generationswechsel innerhalb deren Bauernorganisation viele neue Ideen für die eigenen Bauernorganisationen, welche die Teilnehmenden sehr gerne noch weitere vertiefen wollten.

Nach dem Workshop begann das Kulturprogramm mit einem Besuch der Burg Guttenberg, wo die Teilnehmenden eine Führung durch die Burg erhielten und mehr über deren Geschichte erfuhren, gefolgt von einer Falken-Flugvorführung. Am Abend besuchten fünf der Teilnehmenden noch einen christlichen Pfingstgottesdienst in dem katholischen Deutschordensmünster St. Peter und Paul in Heilbronn, den der Pfarrer speziell nur für diese kleine Gruppe in englischer Sprache hielt.

Bei der Besichtigung des Weingutes der Landeshauptstadt Stuttgart am Pfingstmontag, den 6. Juni, konnten die Teilnehmenden von dem ausgezeichneten Weinexperten Herrn Axel Musch einen Eindruck gewinnen, wie die Sonderkultur Wein biologisch angebaut, gelagert und verarbeitet werden kann und konnten sich bei einer Verkostung von der hohen Weinqualität selbst überzeugen. Am Abend reiste die Gruppe weiter nach Budapest, Ungarn, zur WFO-Mitgliederversammlung. HIER gelangen Sie zu dem Artikel.