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Transitional Agriculture - 3. Seminar Block zum Thema Klimaresiliente Landwirtschaft

Foto: AgrarKontakte International e. V.

Im Rahmen des dritten Seminarblocks in 2021 des Transitional Agriculture Projektes befassten sich die sechs nationalen Bauernorganisationen aus Ghana, Malawi, Deutschland, Ruanda, Simbabwe und Russland mit den landwirtschaftlichen Herausforderungen und Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel und dessen Präventionsmaßnahmen.

Beim ersten Seminar berichteten die Teilnehmenden Bauernorganisationen über ihre jeweiligen Programme und Aktivitäten zum Thema Klimawandel, welche sie ihren Mitgliedern anbieten. Die meisten Aktivitäten beziehen sich auf die Weiterbildung von Landwirtinnen und Landwirte hinsichtlich des sich in ihrer jeweiligen Region verändernden Mikroklimas, oft mit einem besonderem Fokus auf Kleinbauern.  Die größte Herausforderung bei der Anpassung an den Klimawandel ist der Mangel an finanziellen Mitteln für Innovationen. Darüber hinaus haben die Landwirtinnen und Landwirte nur begrenzten Zugang zu zuverlässigen Klimadaten- und Informationen, sodass eine Anpassung generell schwierig ist.

Im zweiten Seminar diskutierten die Teilnehmenden über verschiedene Klimawandelszenarien und innovative Lösungen zu dessen Bewältigung. Dr. Aniruddha Gosh von der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) gab einen Überblick über die Anpassungsmöglichkeiten der afrikanischen Landwirtschaft an den Klimawandel. Diese hängt dabei vom Kontext wie z.B. welche Kultur/Glaubenssätze in der Region gelebt werden, welches Wissen bereits vorhanden ist und wie es weitergegeben wird sowie vom Standort selbst ab. Herr Gosh erläuterte zudem, dass Versicherungen in der Landwirtschaft für z.B. Überflutungen der Agrarfläche kritisch betrachtet werden sollten. Eine Umfrage in Kenia ergab, dass 95 % der Landwirtinnen und Landwirte das Versicherungssystem selbst aber auch den Mehrwert nicht verstehen. Außerdem sind diese Versicherungen sehr spezifisch, so gibt es z. B. für Kaffee einen anderen Vertrag als für Mais. Somit benötigen die Akteure aus der Landwirtschaft für jede Kulturpflanze eine andere Versicherung.

Das dritte Seminar befasste sich mit dem Pariser Abkommen und dessen Bedeutung für die Landwirtschaft. Prof. Dr. Ceris Jones von der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) zeigte die wichtigsten Ziele des Abkommens für die Landwirtschaft und die Rolle der Bauernorganisationen auf. Darüber hinaus gab Frau Andrea Castellanos von „Climate Change Agriculture and Food Security“ (CCAFS) einen interessanten Einblick in das WFO-Programm "The Climakers". Bei diesem Programm diskutieren verschiedene Landwirtinnen und Landwirte aus der ganzen Welt über deren Innovationen und Lösungen, um dem Klimawandel zu begegnen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Teilnehmenden des Seminars, wurde deutlich, dass die Bauernorganisationen selbst stärker in solche politische Entscheidungen wie dem Pariser Abkommen einbezogen werden wollen. 

Der Seminarblock zu klimaresilienter Landwirtschaft war der Abschluss der Seminarreihe 2021 des Transitional Agriculture Projektes.

Nächstes Jahr werden die Seminare fortgesetzt, und es besteht die Hoffnung, dass nach langem Warten dann auch erstmals ein physisches Treffen zwischen den beteiligten Bauernorganisationen stattfinden kann.

 

Falk Kullen

Geschäftsführung
 

Julia Fendel

Projektmanagement