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Die internationalen Agrarstudierenden der Universität Hohenheim haben ihr Praktikum abgeschlossen

Foto: AgrarKontakte International (AKI) e. V.

Am Freitag, den 11. November 2022, veranstaltete AgrarKontakte International (AKI) e.V. ein Treffen mit den ersten Teilnehmer:innen des Praktikantenprogramms mit der Universität Hohenheim. In einem kleinen Kreis in Stuttgart-Plieningen trafen sich drei internationale Studierende mit dem AKI-Team, um über ihre Praktika auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben in Süddeutschland zu reflektieren.

Nach einer offiziellen Begrüßung erhielten die Praktikant:innen ihre Abschlusszeugnisse. Anschließend hatten sie alle die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Tee mit den AKI-Mitarbeitenden über ihre Eindrücke der Praktikumswochen auszutauschen und neben allem darüber, wie diese Erfahrung ihnen geholfen hat, Schwäbisch besser zu verstehen.

Die drei internationalen Studierenden fassen ihre im Praktikum gesammelten Erfahrungen folgendermaßen zusammen:

Sarah Anne Tallon aus Neuseeland:„´Teil der Familie´ zu sein, war etwas ganz Besonderes für mich. Ich fühlte mich sofort willkommen und privilegiert, die deutsche Familienkultur aus erster Hand zu erleben. Der größte Unterschied zu zuhause war definitiv das Essen! [...] Ich habe im Gespräch mit dem Landwirt durch seine umfangreichen Erfahrungen und Kenntnisse in der Apfel- und Weinproduktion viel gelernt. So habe ich zum Beispiel erfahren, wie kompliziert die Entscheidungsfindung für die richtige und rechtzeitige Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ist, wie viel auf dem Spiel steht, wenn der Zeitpunkt der Ausbringung schlecht gewählt ist, und wie das Wetter trotz sorgfältiger Planung alles durcheinanderbringen kann. Ich habe eine ganz neue Wertschätzung für die harte Arbeit der Landwirte gewonnen, die hochwertige Lebensmittel produzieren, und einen wertvollen Einblick in die vielen Belastungen, denen Landwirte derzeit ausgesetzt sind - vom Klimawandel bis hin zu immer mehr bürokratischen Vorschriften. Auch meine Deutschkenntnisse habe ich vertieft und erweitert. [...] Vor allem der Einblick vor Ort in die vielen Probleme, mit denen die Landwirtschaft konfrontiert ist, und die innovativen Wege, mit denen Landwirte versuchen, sie zu lösen, war sehr bereichernd. Dies ist für mein Studium sehr relevant, und ich habe das Gefühl, dass ich jetzt eine differenziertere und fundiertere Sichtweise auf viele aktuelle Probleme der heutigen Landwirtschaft habe. Darüber hinaus war die praktische Erfahrung genau das, was ich gebraucht habe, um die im Unterricht vermittelte Theorie zu ergänzen, und sie wird zweifellos ein Vorteil für meine künftige Karriere sein.“

Amaka Mary Ibeh aus Nigeria: "Ich danke AKI für die großartige Gelegenheit, Teil dieses Praktikums zu sein. Das Leben mit dem Landwirt war eine Gelegenheit, Deutsch sprechen zu üben, die gute traditionelle deutsche Küche zu genießen und an Familientreffen mit dem Gastgeber teilzunehmen. Ich hatte das Gefühl, ein Teil der Familie zu sein. Ich habe viel über die Milchviehhaltung gelernt, vom Melken über die Futterzubereitung, Instandhaltung der Betriebsgebäude (Umzäunung und Mithilfe beim Bau eines neuen Stalls), Vergabe von Geburtsnummern für Kälber, Vorbereitung des Stalls auf den Winter, Silagezubereitung bis hin zur Wartung der Betriebsmaschinen. Indem ich den Landwirten Fragen zur Agrarpolitik gestellt habe, um mein Wissen aus dem Unterricht zu bestätigen, konnte ich erkennen, wie ernst der Betrieb den Tierschutz nimmt. [...] In Zukunft fühle ich mich selbstbewusster, was die Betriebsführung angeht, die Arbeitsweise deutscher Bauernhöfe, implementierte Maßnahmen und wie ich diese Maßnahmen an die Umstände in meinem Land anpassen kann. [...]"

MichaeI Ademilola aus Nigeria: "[...] Ich habe die deutsche Kultur kennengelernt, d.h. die Sprache, Veranstaltungen, Speisen und vor allem die Umgangsformen. Neben der Kultur lernte ich die Präzisionslandwirtschaft kennen, und ich hatte das Privileg, einige solcher Maschinen zu bedienen. Zum ersten Mal habe ich mit einer automatischen Melkmaschine gearbeitet und war aktiv an der täglichen Arbeit des Milchviehbetriebs beteiligt. Auch wenn einige dieser Tätigkeiten körperliche Arbeit erforderten, machten die Erfahrung und die Möglichkeit, weiter zu lernen, die mühsamen Teile wett. Alles in allem war es eine Erfahrung, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Zeitspanne der Veranstaltungen hat sich gelohnt, der Stress hat sich gelohnt, und die Erfahrung war erstklassig. Nochmals vielen Dank, AKI, für diese wunderbare Gelegenheit."

 

Anastasiia Fomina

Projektmanagement