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Von Projekt zu Praxis: Der Bau energiesparenden Öfen wird gemeinschaftlich fortgesetzt

Nach dem erfolgreichen Abschluss des AKI-Projekts zum Bau von energiesparenden Öfen haben die Gemeinden in Gitega und Muhororo die initiative selbst übernommen und unabhängig fortgeführt. Was ursprünglich als projektgesteuerte Maßnahme begann, ist heute ein lebendiges Beispiel für Nachhaltigkeit, Empowerment und lokale Führung.

Das Projekt bildete zunächst rund 50 professionelle Ofenbauer aus, die mehr als 5.000 energiesparende Öfen für ländliche Haushalte bauten. Nach Abschluss des Projekts beschlossen zwei selbstorganisierte Gruppen – eine in Muhororo und eine in Gitega – die Arbeit als lokale Vereine fortzuführen. Diese Gruppen bauen nun Öfen für Familien und erzielen Einkünfte durch ihr Handwerk, wodurch eine Entwicklungsinitiative zu einer nachhaltigen Einkommensquelle wird.

Stimmen aus der Praxis

In Muhororo berichtete der Gruppenleiter Mélchiade Bizoza:

„Der Bau von energiesparenden Öfen hat uns die Augen für eine neue Lebensweise geöffnet. Mit dem Geld, das wir verdienen, können wir unsere finanzielle Situation verbessern.“

Gruppenmitglied Frau Goreth Ntiringaniza ergänzte:

„Kulturell durften Frauen nicht am Bau arbeiten. Doch jetzt hat der Bau von energiesparenden Öfen unsere Traditionen verändert und die Geschlechtertrennung aufgehoben.“

Über den Bau hinaus hat die Gruppe in Muhororo auch eine Schweinezucht-Kooperative gegründet, um alternatives Einkommen zu erzielen und gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft zu fördern.

In Gitega betonte der Gruppenleiter Herr Diomède Nduwarugira:

„Einheit ist der erste Schritt, um unser Leben zu verändern. Der Bau von energiesparenden Öfen hat uns als eine Familie zusammengebracht. Diese neue Fähigkeit gibt uns Hoffnung und hilft uns, unsere Zukunft anders zu sehen.“

Er fügte hinzu, dass diese Qualifikation insbesondere Frauen stärkt:

„Frauen können nun finanziell zum Unterhalt ihrer Familien beitragen und die Ausbildung ihrer Kinder finanzieren, wie es auch den Männern möglich ist“.

Ein Gruppenmitglied, Frau Espérance Nininahazwe, sagte:

„Früher waren wir vollständig vom Einkommen der Männer abhängig. Aber jetzt können wir mit dieser neuen Fähigkeit unsere Familien auch finanziell unterstützen.“

AKI betrachtet diese gelebte Gemeinschaftsverantwortung als einen wesentlichen Erfolg des Projekts, da sie nicht nur neue Arbeitsplätze – insbesondere für Frauen – geschaffen, sondern auch traditionelle Geschlechterrollen im Bauwesen nachhaltig herausgefordert hat.

Dieses Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung des Landtags und des Staatsministeriums Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) durchgeführt.

 

Teklezghi Teklebrhan

Projektmanagement