Aktuelles

Erfolgreiche Schulung im Agrarsozialen Bildungs- und Trainingscenters in Gitega, Burundi

Wie weite Teile des Landes ist auch das Projektareal des Agrarsozialen Bildungs- und Trainingscenters in Gitega, Burundi, dessen Aufbau von AgrarKontakte International (AKI) e.V. begleitet wird, aufgrund von Menschen verursachten Degradationsprozessen und schlechter landwirtschaftlicher Bewirtschaftung, von Erosion und Bodenverarmung betroffen. Der Zugang zu Wissen und Informationen über Permakultur ist in Burundi zudem sehr begrenzt, und es fehlt immer noch an qualifiziertem Personal, um dessen Prinzipien umzusetzen. Diese Herausforderungen können durch eine praxisorientierte Aus – und Weiterbildung bewältigt werden. Mit dem Ziel, dass Projektpersonal anhand von Prinzipien der Permakultur darin zu schulen, den degradierten Boden zu regenerieren, war der Permakultur Experte Herr Ludovic Bourdon, für vier Wochen im Projekt vor Ort.

Das Training beinhaltete:

  • Einführung in erosionshemmende Erdarbeiten;
  • Management des Wasserflusses auf dem Feld;
  • Einführung in bodenschonende Anbaupraktiken;
  • Einführung und Praxis zur Anwendung des Berkeley-Kompost (21-Tage-Methode);
  • Einführung und Anwendung von effektiven Mikroorganismen;
  • Einführung in Bio-Pestizide für Pflanzenschutz und Haltbarmachung von Ernten.

Eindrücke der Teilnehmenden zum Training:

Durch das Permakultur-Training habe ich gelernt, dass sich unser Leben deutlich verbessern kann, wenn wir unsere natürlichen Ressourcen ohne Chemikalien, sondern durch den Einsatz effektiver Mikroorganismen wiederherstellen.“ – Herr Maniragarura Pierre.

Durch das Training zu Erdarbeiten habe ich gelernt, dass Wasser im Boden versickert und gespeichert wird, sodass der Boden geschont und die Produktivität auf einer kleinen Parzelle erhöht werden kann.“ – Herr Nkunzimana Athanase.

Neben den Optimierungsmaßnahmen der bisher etablierten Prozesse ist geplant, das Projektareal weiter auszubauen. In diesem Rahmen werden die Themenbereiche regenerative Landwirtschaft, Wertschöpfungskonzepte, Betriebsführung, Management, sowie Weiterverarbeitung und Absatz von Lebensmittel verstärkt vermittelt. Außerdem wurde im Projektareal ein 83 Meter tiefer Brunnen gebohrt, welcher ein Schüttvermögen von 5.000 Liter/Stunde hat. Das Wasser wird mit Hilfe einer Solarpumpe ca. 200 m nach oben gepumpt. Hierdurch soll zukünftig sichergestellt werden, dass die Frauen und Kinder sowie Tiere und Pflanzen im Projektareal sauberes Trinkwasser bekommen und darüber hinaus auch außerhalb der Regenzeit Nahrungsmittel produziert werden können. Das Ziel dieses Projektes ist es, dass Bildungs- und Trainingscenters mittel- bis langfristig wirtschaftlich selbsttragend zu machen. Am Ende des Projektes sollen die Landwirtinnen und Landwirte in der Lage sein, regenerative landwirtschaftliche Ansätze selbst umzusetzen, eine unternehmerische Denkweise zu entwickeln und betriebswirtschaftliche Prozesse zu etablieren, um so ihre Produktion zu steigern und mehr Einkommen zu erzielen.   

Das Projekt AgrarSozialen Bildungs -und Trainings Center wird seit August 2020 durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz - Baden-Württemberg (MLR) gefördert.

 

Teklezghi Teklebrhan

Projektmanagement