Aktuelles

Teil 3 des Erfahrungsberichtes aus Burundi

Foto: AgrarKontakte International (AKI) e.V.

Das Ende des ersten Aufenthaltes bringt uns viel Klarheit und Zuversicht!

Nach 3 Wochen in Burundi neigt sich der erste Vor-Ort-Einsatz dem Ende zu. Viel neues Wissen wurde gesammelt, dass AKI nun mit Hilfe einer fruchtbaren Planung stückweise in das Projektkonzept einbringen wird. Zudem wurde vieles auf dem Projektareal umgesetzt und das lokale Projektteam für die Projektidee mit der Permakultur als wesentlicher Baustein sensibilisiert.

Eine wesentliche Aufgabe bleibt weiterhin die Betreuung seitens AKI und externer Experten, um dem jungen und motivierten Team vor Ort das nötige Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten in der Permakultur und im Sinne eines wirtschaftlich selbsttragenden Wertschöpfungskonzeptes in Betriebsführung, Management sowie der Weiterverarbeitung und dem Absatz von Lebensmitteln zu vermitteln. Ein weiteres, zukünftiges Projektziel sollte daher die Erzeugung von einfachen und rentablen sowie in der Bevölkerung akzeptierten aber teils auch neuartigen Lebensmitteln aus den produzierten Agrarerzeugnissen sein. Hierfür sind wir derzeit dabei, mehr Wissen über die lokale Situation und Verhältnisse zu sammeln, um Produktions- und Lieferketten für erfolgsversprechende Lebensmittel auf die Beine zu stellen – denkbar sind Brot und Käse sowie konserviertes Obst und Gemüse.

Der Projektansatz mit Permakultur und Lebensmittelverarbeitung bietet großes Potenzial für die Region und somit auch für die weitere Zusammenarbeit.

Da die Ansätze der Permakultur vor Ort auf großes Interesse stoßen, das Projektareal sich zukünftig mehr als verdoppeln soll und die lokale Projektmannschaft noch nicht in eine selbsttragende Organisationsstruktur eingebettet werden konnte, wird AKI diesen Prozess auch noch weiterhin unterstützen.

Und wie nehmen die Teilnehmer die neuartige Landwirtschaftsmethode war?

Eins wurde uns schnell klar: Die Permakultur mit ihrem holistischen Ansatz (Philosophie, ethischen Prinzipien, praktische Designelemente) war – und ist über unseren Aufenthalt hinaus – eine tolle Bereicherung für Mensch und Umwelt in Burundi. Die Hauptherausforderung der Erosion kann nicht nur gestoppt werden, sondern der Boden kann auch mit Hilfe einer zunehmenden Biodiversität stückweise wieder regeneriert werden. Die neue Perspektive war für viele Teilnehmer augenöffnend und hat sie ermutigt, als selbstbewusste Landwirte und Landwirtinnen in die Zukunft zu blicken.

Wir sind begeistert von den motivierten Projektpartnern und den Potenzialen im Land und bedanken uns herzlich für die großartige Teilnahme und die herzliche Gastfreundschaft in Gitega!

Abschließend ein paar Worte seitens des lokalen Projektteams:

Charlotte – Mitglied eines Schwesternordens, die sich der Pflege von Armen und Kranken widmet

Die Theorie hat mich gelehrt, zuerst zu planen, bevor ich auf dem Land handle. Und die Praxis war wirklich großartig, um zu verstehen, wie Konturlinien gezogen werden – und wie man mit Erosion umgeht und mehr Vielfalt und besseren Boden schafft.“

Adrien – Agrartechniker an einer örtlichen Oberschule

Der Kurs umfasste zwei verschiedene Aspekte: 1. Die Theorie zeigte mir, dass das Konzept der Permakultur grundlegend anders ist und dass alles, was wir hier in Burundi kennen sowie die Werkzeuge, die wir benutzen und die Art, wie wir pflanzen, zerstört den Boden. 2. In der praktischen Ausbildung lernten wir viele neue Techniken, um Erosion zu bekämpfen, Vielfalt zu schaffen und das Leben im Boden zu erhöhen. Ich werde sie auf meinem eigenen Land praktizieren und diese Techniken an meine Freunde und Kollegen weitergeben.“

Marc – Agrarökologe aus Bujumbura mit Erfahrung in Permakultur und internationaler Zusammenarbeit

Dieser Kurs und vor allem das, was auf dem Land in den vergangenen zwei Wochen passiert ist, war wie eine positive Bombe in meinem Kopf: so viele Veränderungen, so viele neue Dinge!“