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Anreise der kenianischen Praktikant:innen im Jahr 2023

Foto: AgrarKontakte International (AKI) e.V.

Am 3. Mai reisten 35 ausgewählte Praktikant:innen aus Nairobi nach Frankfurt am Main an, um am Praktikantenprogramm des AKI teilzunehmen. Nach ihrer Ankunft in Deutschland nahmen sie vom 3. bis 5. Mai an einem dreitägigen Einführungsseminar bei der DEULA Baden-Württemberg GmbH in Kirchheim/Teck teil.

Das Einführungsseminar bei der DEULA war eine erste wichtige Gelegenheit für die Praktikant:innen, den Ablauf ihres bevorstehenden Praktikums kennenzulernen und sich mit den damit verbundenen Aufgaben vertraut zu machen. Themen wie das Anfertigen eines Berichtshefts, interkulturelle Unterschiede zwischen Kenia und Deutschland sowie das Leben in Deutschland wurden ausführlich diskutiert. Zusätzlich gab es ein Team-Building-Programm, um den Zusammenhalt und Austausch unter den Praktikant:innen zu fördern. Während der Einführungstage erhielten die Teilnehmer:innen auch eine umfangreiche sicherheitstechnische Unterweisung von einem Mitarbeiter der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau.

Am 5. Mai fand ein Einführungsseminar für die Gastfamilien bei DEULA statt. In diesem Seminar wurden die wichtigsten Unterlagen für das Praktikum besprochen und offene Fragen geklärt. Anschließend erfolgte die Übergabe der Praktikant:innen an ihre Gastfamilien, bei denen sie während ihres Aufenthalts in Deutschland leben werden.

Nach drei Wochen auf deutschen Bauernhöfen haben die Praktikant:innen aus dem Bukura Agricultural College ihre Erfahrungen geteilt:

Barak Kimutai:

“Ich absolviere mein Praktikum auf dem Milchviehbetrieb Gegenbauer inmitten der weitläufigen, produktiven Felder von Rieden Aichstetten. Meine Gastgeber- und neue Familie besteht aus 8 Mitgliedern. Der Vater und die Mutter leiten den Bauernhof und Meister ihres Faches in der Tiergesundheit und -produktion. Sie sprechen Englisch, Französisch, gutes Deutsch und jeder Tag ist ein Lerntag. Der Hof beherbergt 150 Kühe der Rassen Holstein, Fleckvieh und Braunvieh. Als Paraveterinär kann ich viele Veterinärärzte treffen, die über Erfahrung und Wissen in den Bereichen Behandlung, Untersuchung, Krankheitsdiagnose, Klauenpflege, Besamung, Impfung und zahlreichen Aktivitäten in der Veterinärwelt verfügen. Ich liebe die Erfahrung und lerne viele neue Dinge.”

Patrick Mailu:

„Meine Arbeit begann sofort, als wir zu Hause ankamen. Es war Melkzeit und sie luden mich ein, mit ihnen zu melken, was ich auch tat. Das Melken erfolgt automatisiert, die Kühe betreten den Melkstand selbst und jeder weiß, was zu tun ist. Herr Kraft und Frau Aanorthe sind sehr frei, mir zu sagen, welche Knöpfe ich an den Maschinen drücken soll. Diese ersten Arbeitserfahrungen gaben mir die besten Hoffnungen, hier viel zu lernen. Heute melke ich effizient und die Bedienung der Melkmaschine ist kein Problem. Ich mache mich auch mit Landmaschinen vertraut, insbesondere durch die Kraftfutter- und Silageherstellung. Bisher hat die Familie viel Vertrauen in mich gewonnen und ich bin hier glücklich. Danke AKI.“

Winnie Awuor:

„Es ist eine großartige Gelegenheit, auf dem Milchviehbetrieb der Familie Böhmer zu sein. Die Familie behandelt mich wie ihre eigene Tochter. Ich arbeite in den Kuhboxen, im Melkstand, kümmere mich um die Kälberhaltung und verschiedene andere landwirtschaftliche Tätigkeiten. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und mein Zeitmanagement und meine Arbeitsgeschwindigkeit angepasst. Außerdem organisiert die Familie an den Wochenenden Ausflüge für mich, damit ich mehr über ihr Land und ihre Landwirtschaft erfahren kann. Ich glaube, dass sich dieses Praktikum positiv auf meine Karriere auswirken wird.“

Etaan Robert Lokomol:

„Das ist eine der besten Erfahrungen, die ich je in meinem Leben gemacht habe. Ich wurde von der Gastfamilie herzlich empfangen. Mir hat es hier bisher sehr gut gefallen, auch die verschiedenen Speisen mit ihrem großartigen Geschmack. Die Familie hält Schweine und Hühner. Ich habe in diesen Bereichen neue Fähigkeiten erlernt und fühle mich von der Familie motiviert, die es mir ermöglicht, neue Dinge wie Impfungen, künstliche Befruchtung oder Injektionen bei Sauen zur Steigerung der Milchproduktion auszuprobieren. Ich habe auch gelernt, Eier mithilfe einer Maschine zu sortieren. Auch hat mir die Familie geholfen, mich an die neue Umgebung anzupassen. Am Wochenende fahren sie mit mir raus, zum Beispiel zum Waldsee, der ist wunderschön und ich habe es dort sehr genossen. Die Eltern helfen mir auch dabei, die Sprache besser kennenzulernen und mein Deutsch auf ein neues Niveau zu bringen. Ich liebe es hier und bin dankbar, hier zu sein. Danke schön!“

Bereits zum dritten Mal haben die Fachschülerinnen und Fachschüler der Landwirtschaftsschule Bukura die einmalige Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in ihrem zukünftigen Beruf zu testen und anzuwenden. Außerdem können sie ihre Sprachkenntnisse verbessern, indem sie unmittelbar in der deutschen Sprachumgebung kommunizieren können. Das Praktikantenprogramm wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des Globalvorhabens „Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (GIAE)“ gefördert.

 

 

Anastasiia Fomina

Projektmanagement