In Burundi, wo Holz die Hauptenergiequelle zum Kochen ist, führt der Gebrauch von traditionellen Drei-Steine-Öfen zu massiver Abholzung und gesundheitlichen Problemen durch Rauch. Vom 10. bis 17. August 2024 reisten Ofenbaumeister Traugott Binder von der Kachelofenbaufirma Traugott Binder GmbH aus Herrenberg in Baden-Württemberg und AKI-Projektmanager Teklezghi Teklebrhan nach Burundi, um ein Training zum Bau rauchfreier Koch-Öfen und Brotbacköfen durchzuführen. Dabei wurden 25 junge Männer und Frauen aus verschiedenen Regionen geschult, um das erworbene Wissen weiterzugeben. Die neuen Öfen, die aus Lehm und Backsteinen gefertigt werden, reduzieren den Holzverbrauch, Schadstoffemissionen und Rauch um bis zu 50%, was sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Menschen schützt.
Der AKI-Projektmanager Teklezghi Teklebrhan berichtet: „Die Förderung von innovativen, gleichzeitig jedoch einfachen Technologien mit lokal verfügbaren Materialien ist eine wichtige Strategie für Burundi. Der Einsatz von Herrn Binder wird eine große Wirkung in Burundi haben, und viele Teilnehmer werden diese Chance nutzen, um mit dem neuen Wissen ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.“
Pater Walter Stärk, der seit 62 Jahren in Burundi lebt und aus Stuttgart stammt, sagt: "Solche Projekte sind von großer Bedeutung für die ärmeren Menschen, die ihre Bohnen, Reis und Gemüse kochen müssen. Das Projekt hat einen Vorbildcharakter. Während in den Städten Strom zum Kochen verfügbar ist, fehlt er in den ländlichen Gebieten, wo fast 90% der Bevölkerung leben. Die energiesparenden Öfen werden nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Gesundheit der Menschen verbessern. Seit 62 Jahren beobachte ich, wie schwer es für die Menschen ist, genügend Brennholz zu beschaffen. Oft müssen sie dafür hohe Preise zahlen, obwohl das Holz nur für wenige Tage reicht. Besonders für ärmere Familien mit vielen Kindern ist der Kauf von Brennholz eine erhebliche Belastung. Die neuen Öfen werden diese Ausgaben erheblich senken und somit eine wichtige Entlastung bieten."
Egide Bigirimana, einer der 25 Teilnehmer und Gewinner des ersten Platzes beim praktischen Ofenbau, sagt: "Ich bin dankbar, dass ich an diesem Training teilnehmen konnte. Ich habe eine neue handwerkliche Fähigkeit erlernt, die ich nun zu meinem Beruf machen möchte.“
"Aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten und seines schnellen Auffassungsvermögens wird Egide Bigirimana zukünftig als Trainer für AKI vor Ort tätig sein“ berichtet der zuständige AKI-Projektmanager Herr Teklezghi Teklebrhan. Er ergänzt, dass die ausgebildeten Multiplikatoren nun in ihre Dörfer gehen werden, um ihr Wissen weiterzugeben und andere Gemeindemitglieder auszubilden.
Traugott Binder, Handwerksmeister, sagte: "Das Projekt bietet den Menschen vor Ort eine vielversprechende Zukunft. Die energiesparenden Kochstellen und Brotbacköfen werden aus lokal verfügbaren Materialien gebaut und benötigen 50% weniger Holz. Da die Öfen rauchfrei sind, tragen sie wesentlich dazu bei, dass die Atemwege, Lungen und Augen beim Kochen weniger belastet werden. Außerdem eröffnet das Ofenbauen den Menschen eine neue berufliche Perspektive und eine Einkommensquelle. Das Training war ein großer Erfolg, und nach diesem vielversprechenden Start werden wir unsere Zusammenarbeit mit AKI als handwerklicher Meisterbetrieb weiter intensivieren."
Die Mission „Hilfe zur Selbsthilfe“ war sehr erfolgreich und bildet die Grundlage für weitere Aktivitäten im Kampf gegen den Klimawandel. AKI dankt Herrn Binder für seine großartige Unterstützung und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.
Die beiden Projekte "Agrarsoziales Bildungs- und Trainingszentrum in Gitega" (seit Juli 2020) und "Grüne Zukunft: Nachhaltiges Klimaschutzprojekt in Burundi" (seit Januar 2024) werden vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz - Baden-Württemberg (MLR) gefördert.