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AKI empfängt erstmals Praktikanten aus Afrika

Foto: AgrarKontakte International (AKI) e.V.

Nachdem durch die Corona bedingten Reiseeinschränkungen im Jahr 2020 keine Praktikanten aus Kenia anreisen konnten, empfing AKI am 9. Mai 2021 erstmals 30 Praktikanten aus Kenia zu ihrem sechsmonatigen Praktikum auf landwirtschaftlichen Betrieben in Süddeutschland. Angesichts der großen Bedeutung von Frauen in der Landwirtschaft, auch in afrikanischen Ländern, freuen sich AKI und die Beteiligten der GIZ sehr, dass unter den Praktikanten auch 11 Praktikantinnen sind, was das große Interesse von weiblichen Nachwuchskräften am AKI-Praktikantenprogramm zeigt. Alle Praktikanten kommen aus dem Bukura Agricultural College (BAC), einer landwirtschaftlichen Fachschule im Westen Kenias. Die Praktikanten gehören zu einem Jahrgang mit unterschiedlichen Ausbildungsschwerpunkten und kommen aus unterschiedlichen Regionen Kenias, um sich am BAC, welches viel Wert auch auf eine praktisch orientierte Ausbildung legt weiterzubilden.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert im Rahmen des Globalvorhabens „Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft“ Projekte mit dem Ziel, die Einkommen kleinbäuerlicher Betriebe, die Beschäftigung und die regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln in den ländlichen Zielregionen Afrikas durch Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu steigern. Ein Baustein ist dabei die Qualifizierung von Fach- und künftigen Führungskräften. In diesem Rahmen wird auch AgrarKontakte International (AKI) e.V. seit 2019 bei der Durchführung des Praktikantenprogramms mit Kenia gefördert.

Aufgrund der wegen der Corona-Pandemie zum Zeitpunkt der Abreise lokal erlassenen Reiseeinschränkungen in Kenia und der Tatsache, dass die Praktikanten aus ihren ganz unterschiedlichen Heimatregionen zum Flughafen reisen mussten, war die Anreise der Praktikanten eine besondere Herausforderung. Das AKI Team konnte die Praktikanten aber wie geplant am 9. Mai in Frankfurt am Main in Empfang nehmen mit einem Reisebus zur DEULA in Kirchheim unter Teck bringen. Die kenianischen Praktikanten, deren Anreise zugleich der Start eines ganz neuen AKI-Praktikantenprogrammes war, wurden durch den stellvertretenden AKI-Vorstandsvorsitzenden Herrn Siegfried Schwab, den Geschäftsführer Herrn Falk Kullen und Frau Bärbel Sagi, von der GIZ begrüßt.

Aufgrund der Corona-Einreiseverordnung sind die Praktikanten nach 3 Tagen bei der DEULA nach Schwäbisch Hall verlegt worden, um dort eine 14-tägige Quarantäne zu absolvieren. Während dieser Zeit wurden die wichtigsten Unterlagen für das Praktikum besprochen und alle Fragen durch das AKI Team geklärt. In Schwäbisch Hall haben die Praktikanten zudem auch eine Sicherheitsunterweisung zum Umgang mit technischen Geräten erhalten, welche vom stellvertretenden AKI Vorstandsvorsitzenden Herrn Siegfried Schwab durchgeführt wurde. Herr Schwab hat den Praktikanten anhand anschaulicher Demonstrationen im Umgang mit verschiedenen Arbeitsgeräten wertvolle Hinweise zur Arbeitssicherheit und zum Umgang mit Arbeitsgeräten gegeben. Der Projektverantwortliche Herr Teklezghi Teklebrhan, der aus Eritrea stammt, selbst in Kenia gelebt hat und bereist seit 13 Jahren in Deutschland lebt konnte den Praktikanten während der Einführungstage in Schwäbisch Hall zudem von seinen Eindrücken und Erfahrungen in Deutschland berichten.

Als die Praktikanten noch in ihrer Heimat waren, fanden bereits fünf Einführungsseminare statt und die Praktikanten wurden über die Landwirtschaft in Deutschland und dessen Besonderheiten in Süddeutschland sowie über einige Traditionen der deutschen Kultur und Küche informiert. Somit konnten die Praktikanten bereits vor ihrer Ankunft einiges über das alltägliche Leben in Deutschland erfahren. Schon vor der Einreise haben die Praktikanten 300 Stunden Deutschkurs absolviert.

Die Praktikanten haben die Einführung mit großer Spannung und Vorfreude auf ihr Praktikum gemeistert und freuen sich sehr auf den technologischen und kulturellen Austausch mit den landwirtschaftlichen Betrieben in Süddeutschland. Mit dem praktischen Wissen, was sie bei Ihren Gastbetrieben erwerben werden sie in ihr Heimatland eine große Wirkung erzielen können.

Am 20. Mai fand das digitale Einführungsseminar mit den Gastfamilien statt. Hier wurden die wichtigsten Unterlagen für das Praktikum besprochen und alle offenen Fragen zusammen mit dem Geschäftsführer Herrn Falk Kullen und dem Projektverantwortlichen Herrn Teklezghi Teklebrhan geklärt. Am 24. Mai, nach der Beendigung der 14-tägige Quarantäne haben die Gastfamilien ihre Praktikanten dann persönlich in Schwäbisch Hall abgeholt. Die Praktika werden auf Betrieben mit den Schwerpunkten Tierproduktion (Schweinehaltung, Milchviehhaltung, Geflügelhaltung) und Ackerbau absolviert. Während des gesamten sechsmonatigen Praktikums werden die Praktikanten bei ihren Gastfamilien leben und mitarbeiten. Neben der praktischen Erfahrung sollen die Praktikanten auch durch überbetriebliche Aktivitäten wie Exkursionen und Onlineseminare mehr Kenntnisse über den Agrifood-Sektor in Deutschland erfahren. Nach dem erfolgreichen Praktikum werden die Praktikanten dann Anfang November in einer Abschlusszeremonie ihre Zertifikate erhalten bevor sie nach Kenia zurückkehren.

AgrarKontakte International (AKI) e.V bedankt sich noch einmal herzlichen bei allen, die an der 14-tägigen Einführungsphase beteiligt waren und unsere Arbeit in dieser Zeit möglich gemacht haben.